Achtung Betrüger

Tipps zur Betrugsprävention

„Hallo, rate mal, wer dich anruft!“ Mit dieser oder ähnlichen Fragen am Telefon kann ein Betrugsversuch beginnen, bei dem gezielt von älteren Menschen Bargeld oder Kontodaten abgegriffen werden sollen. Der Schaden, der so entsteht, liegt im Millionenbereich und lässt verzweifelte Senioren zurück, deren Hilfsbereitschaft ausgenutzt wird.

Aktuell gibt es wieder viele solcher Fälle in unserer Region. Wöchentlich liest man in der Tageszeitung von Senioren, denen hohe Geldbeträge oder Wertgegenstände wie Schmuck auf diese Art und Weise gestohlen wurden. Deswegen ist es uns wichtig, Sie in dieser Sache zu sensibilisieren. Informieren Sie sich über die Vorgehensweise von Betrügern und sprechen Sie auch mit anderen, vor allem älteren Menschen, darüber.

In Kürze:

  • Es ist wichtig, sich bei Verdacht oder Unsicherheit anderen Personen anzuvertrauen, zum Beispiel einem Verwandten, dem persönlichen Bankberater oder der Polizei.
  • Die Polizei wird sich nie Geld oder Wertsachen übergeben lassen und die Bank wird nie nach einer PIN oder TAN fragen.

Was versteht man unter dem Enkeltrick?

Betrüger nehmen telefonisch Kontakt mit Senioren auf und geben vor, Enkel, Neffe oder Nichte des Opfers zu sein. Durch eine manipulative Gesprächsführung kreieren sie so ein Vertrauensverhältnis. Schließlich täuschen die Täter eine Notlage vor und bitten ihre Opfer um hohe Geldsummen. In der Annahme, dem Enkel oder der Nichte zu helfen, gehen die Senioren zur Bank, um das benötigte Bargeld abzuheben. Anschließend übergeben sie das Geld einem Boten, der angeblich von den vermeintlichen Verwandten beauftragt wurde.

So gehen die Betrüger vor

Die Täter suchen zunächst im Internet oder im Telefonbuch nach Namen, die auf ein gehobenes Alter der Opfer hinweisen können. Daraus wählen sie zufällig eine Telefonnummer. Üblicherweise lassen die Betrüger bei Telefonanruf ihren Namen erraten (beispielweise "Hallo Oma, weißt du wer dran ist?"). So bauen sie sofort Vertrauen auf. Im folgenden Gespräch wird von einer Notsituation beziehungsweise einem finanziellen Engpass berichtet und dabei eine Geldforderung gestellt. In der Regel rufen die Betrüger über den Tag verteilt auch mehrmals an.

So reagieren Sie richtig

  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen.
  • Raten Sie nicht, wer anruft. Fordern Sie stattdessen den Anrufer auf, selbst seinen Namen zu nennen.
  • Geben Sie keine Informationen zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis.
  • Lassen Sie sich am Telefon nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Bitte/Forderung zu überdenken.
  • Halten Sie nach einem Anruf mit entsprechenden Forderungen mit Familienangehörigen Rücksprache.
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen.
  • Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Sie unsicher sind, Zweifel an der Echtheit des Anrufes haben oder Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt.

Falsche Polizeibeamte

Die Betrüger verwickeln ältere Menschen in ein Gespräch und erfinden Geschichten, die diese dazu bringen sollen, ihre Wertsachen zu übergeben. Ein Beispiel: Es wurde ein Einbrecher geschnappt, der eine Adressenliste mit sich führte, auf der auch der Name der angerufenen Person stand. Aus Sicherheitsgründen solle diese nun ihre Wertgegenstände einem angeblichen Kollegen aushändigen.

Die Angerufenen werden zum Teil auch aufgefordert, zu ihrer Bank zu gehen, um sämtliche Ersparnisse abzuheben. Dabei behaupten die Betrüger, dass sogar Bankmitarbeiter in die kriminellen Machenschaften verwickelt seien, weshalb die Senioren ihnen gegenüber nichts verraten dürften, um die Ermittlungen nicht zu gefährden.

Gehen Sie nicht auf die Forderungen der Betrüger ein

Empfänger solcher Telefonanrufe sollten nicht auf die Forderungen eingehen und keinesfalls Bargeld und andere Wertgegenstände an Fremde aushändigen. Sollten Sie auf eine solche Forderung eingegangen sein, empfehlen wir Ihnen, den Schaden bei der Polizei anzuzeigen.

Auffällig ist in der neuesten Serie, dass wiederholt Geschädigte mit einem Doktortitel angegangen wurden, weiter stand auch wiederholt eine Summe von 28.000 Euro im Raum, davon abweichend meist immer ein fünfstelliger Betrag, welchen die Geschädigten bei der Bank abheben sollten. Hierbei mussten die Geschädigten teilweise mehrere Filialen ihrer jeweiligen Bank aufsuchen, um kurzfristig an die Summe zu gelangen.

Die Geschädigten werden während der Bankgänge regelmäßig von den unbekannten Anrufern, welche sich als Polizeibeamte, ausgeben, über das „offen“ mitgeführte Handy kontrolliert. Bei der Abhebung sollten sie als Grund einen Autokauf angeben. Den Geschädigten wurde dabei auch wiederholt gesagt, dass die Bankmitarbeiter mit den Tätern zusammenarbeiten.

Vorab wird wie bekannt oft ein Einbruch oder Raub in der Nachbarschaft in den Raum gestellt. Die Geschädigten werden stets auch auf ihre Schweigepflicht hingewiesen. Aufgrund dieser Verunsicherung lassen sich die Opfer auf die Geschichte ein.

Falsche Bankmitarbeiter

Die Kriminellen nutzen eine gefälschte Telefonnummer und behaupten, im Namen der Bank des Kunden anzurufen, weil eine verdächtige Überweisung auf dem Konto stattgefunden habe. Der Anrufer verlangt, dass der Kunde sich im Online-Banking anmeldet und eine TAN weitergibt. Die Betrüger nutzen diese TAN dann für eine Echtzeitüberweisung.

Gehen Sie nicht auf die Forderungen ein und geben Sie keine Daten oder Freischaltcodes weiter

Empfänger solcher Telefonanrufe sollten nicht auf die Forderungen eingehen, sondern einfach auflegen. Unsere Mitarbeiter werden Sie niemals nach einer PIN oder TAN fragen. Geben Sie keinesfalls Daten oder Freischaltcodes weiter und versenden Sie diese auch nicht mittels Ihres Online-Postfachs. Prüfen Sie bei einer TAN-Freigabe außerdem immer die IBAN und den Betrag. Sollte Ihnen etwas komisch vorkommen, brechen Sie die Transaktion ab.

Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, dann legen Sie auf. Rufen Sie uns unter unserer offiziellen Rufnummer an, die Sie beispielsweise auf Ihrer Bankkarte (Rückseite) oder den Kontoauszügen steht.

Falls Sie Ihre Daten bereits preisgegeben haben, sperren Sie Ihr Online-Banking umgehend. Klicken Sie auf den folgenden Link "Karten und Online-Banking sperren", um Notrufnummern und weitere Informationen zu erhalten. Bitte nehmen Sie außerdem Kontakt mit uns auf.