Mehr als elf Mal in der Stunde wird in deutsche Häuser und Wohnungen eingebrochen. In den meisten Fällen steigen Täter über Fenster und Terrassentüren ein, aber auch Haustüren sind nicht vor ihnen gefeit. Denn eine herkömmliche Haustür bietet nur geringen Einbruchschutz: Oft lassen sich Türen mit körperlicher Gewalt, ganz ohne den Einsatz von Werkzeugen, öffnen, heißt es von der Polizei. Welchen Einbruchschutz für die Tür die Polizei empfiehlt sowie weitere Maßnahmen zeigen wir Ihnen hier.
Haustür sichern leicht gemacht
Einbruchschutz für die Tür
Einbruchschutz für Tür nachrüsten
Für Ihre bestehende Haustür lässt sich der Einbruchschutz meistens deutlich verbessern. Wichtig ist allerdings, dass die Grundkonstruktion widerstandsfähig ist, sagt Kriminaloberrat Harald Schmidt, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. "Außerdem müssen die Nachrüstungen für Türblätter, Türrahmen, Türbänder, Türschlösser, Beschläge, Schließbleche und auch Zusatzsicherungen in ihrer Wirkung sinnvoll aufeinander abgestimmt sein", sagt der Experte. Daher sei, egal für welche Maßnahmen Sie sich entscheiden, die Montage durch einen Fachmann unvermeidbar. Außerdem rät Schmidt, dass Mitarbeiter einer polizeilichen Beratung vor der Nachrüstung prüfen, ob sich die Türen dafür überhaupt eignen.
Nachrüstsysteme für Türen, die von der Polizei geprüft und empfohlen werden, finden Sie hier bei der bayerischen Polizei.
1. Panzerriegelschloss für Tür
Bei fast allen Türen können Sie nachträglich ein Querriegelschloss anbringen. Mit einem sogenannten Panzerriegel- oder Querriegelschloss erreichen Sie einen guten Einbruchschutz für die Haustür. Die Schlösser gehen über die gesamte Breite der Tür und stabilisieren sie so. Außerdem sichert der Panzerriegel nicht nur die Schloss- sondern auch die Bandseite der Tür.
Massive Riegel verhindern, dass Einbrecher die Tür leicht aufbrechen können. In der Regel werden diese Schlösser direkt auf der Türzarge montiert. Zusätzlichen Halt können Sie erzielen, wenn die Riegel direkt neben der Zarge im Mauerwerk verankert werden.
Ein Panzerriegelschloss bekommen Sie ab rund 150 Euro. Dazu kommen allerdings noch die Kosten für die Montage, die unbedingt ein Fachmann vornehmen sollte. Das Schloss sollte der Norm DIN 18104 Teil 1 entsprechen.
2. Schutzbeschlag für die Haustür als Einbruchschutz
Ein Sicherheitsbeschlag bietet zusätzlichen Einbruchschutz für die Haustür. Er schützt nicht nur das Einsteckschloss vor Gewalteinwirkung, sondern auch den Profilzylinder. Die Schutzbeschläge der von der Polizei empfohlenen Zertifizierung nach DIN 18257 (Widerstandsklassen ES 1, ES 2 oder ES 3) halten leicht einer Zugbelastung von 2,5 Tonnen stand.
3. Sicherheits-Schließblech für Haustür
Schließbleche werden in der Türzarge, die im Rahmen der Tür ist, befestigt. Sicherheits-Schließbleche sind gepanzert und bieten dem Türriegel so verstärkten Schutz bei Gewalteinwirkung. Welches Schließblech für Ihre Tür das richtige ist, kann Ihnen ein Fachmann sagen. Sie können die Bleche auch im Mauerwerk mit langen Schrauben verankern. So bieten sie einen noch besseren Schutz vor Einbrüchen.
4. Einsteckschloss oder Zylinderschloss
Einsteckschlösser sollten eine Mehrfachverriegelung haben. Das bedeutet, dass ein Schloss sich nicht mit einem falschen Schlüssel überlisten lässt oder bei Gewalteinwirkung einfach nachgibt. Diese Schlösser sollten laut Polizei-Empfehlung nach DIN 18251 zertifiziert sein. Die Polizei empfiehlt die Klassen 4 und 5. Eine höhere Klasse bedeutet besseren Einbruchschutz.
5. Türzusatzschloss als zusätzlicher Einbruchschutz
Ein solches Schloss lässt sich ganz einfach nachrüsten und bietet den Vorteil, dass es mit einem Sperrbügel ungebetene Gäste draußen hält. Die Tür kann allerdings von innen jederzeit einen Spalt breit geöffnet werden. Ein Türzusatzschloss wird auf Türrahmen und -blatt montiert. Die Schlösser sind günstig schon ab rund 40 Euro zu haben. Beim Kauf sollten Sie darauf achten, dass das Türzusatzschloss der DIN 18104 Teil 1 entspricht.
6. Scharnier- und Bandseitensicherung als Türsicherung nachrüsten
Zusätzlich zur Sicherung der Schlösser sollten Sie die Scharniere und Bänder Ihrer Haustür oder Wohnungstür sichern. So verhindern Sie, dass Einbrecher die Tür einfach aufhebeln. Auch diese Sicherungen sollten gemäß der Norm DIN 18104 Teil 1 geprüft sein.
7. Neues Türblatt für besseren Einbruchschutz
Auch das Türblatt an sich kann eine Schwachstelle sein. Die Polizei rät, schwache Türblätter zu verstärken, da die Haustür sonst wenig Einbruchschutz bietet. Noch besser ist es, dünne Türblätter gegen massive auszutauschen. Ratsam ist hier eine mindestens 40 Millimeter dicke Vollholztür.
KfW-Förderung für nachträglichen Einbruchschutz
Für alle Maßnahmen zum Einbruchschutz können Sie sich übrigens vom Staat Geld zurückholen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert den nachträglichen Einbruchschutz der Haustür wie auch neue einbruchhemmende Türen im Programm KfW 455. Hier gibt es einen Zuschuss von bis zu 1.600 Euro für Eigentümer und für Mieter.

Einbruchschutz bei Neuanschaffung einer Tür
"Bei Neu- oder Umbauten erhält man durch den Einbau geprüfter einbruchhemmender Türen nach DIN EN 1627 einen guten Einbruchschutz", sagt Kriminaloberrat Schmidt. Allerdings sollten die Türen mindestens der Widerstandsklasse RC 2 entsprechen. Wenn Sie sehr wertvolle Gegenstände bei sich zuhause oder ein sehr hohes Sicherheitsbedürfnis haben, dann können Sie im privaten Bereich auch auf RC3-Türen zurückgreifen.
Diese speziellen Türen unterziehen Experten einer praxisnahen Einbruchsprüfung. Um nicht durchzufallen dürfen sie in ihrer Gesamtkonstruktion mit Türblatt, Zarge, Schloss und Beschlag keine Schwachpunkte aufweisen.
Was kostet ein guter Einbruchschutz für die Wohnungstür?
Natürlich hat eine auf Herz und Nieren geprüfte Sicherheitstür ihren Preis. Gut 1.000 Euro sollten Sie mindestens rechnen. Den Einbau, der obendrauf kommt, sollte auf jeden Fall ein Fachmann durchführen.
Wohnungstür sichern: Was Sie beim Einbruchschutz immer beachten sollten
Darüber hinaus rät die Polizei zusätzlich zum Einbruchschutz für die Tür:
- Türen immer zweimal abschließen und nicht nur ins Schloss ziehen.
- Haus- oder Wohnungsschlüssel niemals draußen hinterlegen. Einbrecher finden jedes Versteck – sei es auch vermeintlich noch so gut.
- Sofort den Schließzylinder auswechseln, wenn Sie Ihren Schlüssel verlieren oder er gestohlen wird.
- Bei Türen mit Glasfüllung niemals den Schlüssel innen stecken lassen. Mit einem sogenannten Glasdurchbruch können Einbrecher hier ein kleines Loch in die Scheibe schlagen und die Tür mit dem Schlüssel aufsperren.
Das können wir für Sie tun

Modernisierungsberatung
Sie überlegen, Ihre Tür nachzurüsten oder eine neue, einbruchsichere Tür einzubauen? Sie wissen aber nicht, wo Sie anfangen und was Sie beachten sollten?
Unser VR-PrivatAssistent Frank Wettengel unterstützt Sie mit einer Modernisierungsberatung. Diese ist für Sie kostenfrei und unverbindlich.
Informieren Sie sich online oder melden Sie sich telefonisch direkt bei unseren VR-PrivatAssistenten Frank Wettengel: 0931 35 97 30.
Quelle: wohnglueck.de; Stand 10.2023