WLAN-Heizkörperthermostat

Für wen lohnt sich der Kauf?

WLAN-Thermostate versprechen mehr Komfort und mehr Energieersparnis. Aber was bringen die funkgesteuerten Heizungsregler wirklich? Was kostet ein smartes Heizkörperthermostat und für wen lohnt sich die Anschaffung?

Schematische Darstellung

Wie funktioniert ein WLAN-Thermostat?

Der Begriff "WLAN-Thermostat" ist eigentlich so nicht ganz richtig. Ein funkgesteuertes Heizkörperthermostat verfügt nämlich über keine direkte WLAN-Verbindung. Das wäre technisch auch nicht sinnvoll. Viele Anbieter von Smart Home-Produkten, zu denen die intelligenten Thermostate auch zählen, wählen folgenden Weg:

Eine zentrale Steuereinheit, oft als Gateway, Bridge oder Hub bezeichnet, kommuniziert mit den einzelnen Thermostaten via Funk mittels eines bestimmten Funkstandards. Von diesen Funkstandards gibt es diverse, deshalb sind die Thermostate verschiedener Firmen oft auch nicht kompatibel miteinander.

Das Gateway selbst ist dann mit dem heimischen WLAN verbunden. So können Sie sich über eine App oder auch browsergestützt in Ihr WLAN einwählen und zum Beispiel die Temperatur im Wohnzimmer erhöhen. Dieser Befehl geht dann über das WLAN an das Gateway. Das wiederum gibt die Signale per Funk an das angewählte Thermostat weiter.

Ein WLAN-Heizungsthermostat allein ist also nutzlos. Viele Hersteller bieten deshalb sogenannte Starter-Sets an. Die enthalten dann neben dem Thermostat noch das Gateway und häufig noch einen Tür-/Fensterkontakt, über den zum Beispiel geöffnete Fenster erkannt werden.

Es gibt auch Anbieter, bei denen das Thermostat mittels Bluetooth bedient wird. Das ist aber eher die Ausnahme.

Welche Anwendungsmöglichkeiten gibt es für WLAN-Thermostate?

WLAN-Heizkörperthermostate (oder eben funkgesteuerte Thermostate) bieten diverse Nutzungsmöglichkeiten, zum Beispiel:

  • Heizprofile anlegen: 18 Grad Zimmertemperatur ab 21 Uhr im Schlafzimmer, ein morgens vorgeheiztes Bad, Urlaubsfunktion – über Smart-Home-Thermostate lassen sich für jeden Raum ganz individuelle Heizprofile einstellen und jederzeit anpassen.
  • Fernzugriff von unterwegs: Doch zwei Tage eher daheim? Von unterwegs aus lassen sich Haus und Wohnung über das Internet per Fernzugriff steuern. Das Heim wird kuschelig warm, auch wenn die ursprünglichen Pläne zeitlich ganz anders aussahen.
  • Fenster auf, Heizung runter: Viel lüften hilft am besten gegen Schimmelbildung. Drehen Sie allerdings nicht gleichzeitig auch das Thermostat nach unten, dann heizen Sie im wahrsten Sinne des Wortes für draußen. Denn im Thermostat befindet sich auch der Temperaturfühler, der prüft, ob die vorgewählte Gradzahl für den Raum erreicht ist. Bei offenem Fenster misst der Fühler ständig "Es ist noch zu kalt" und heizt entsprechend weiter. Das lässt sich mit einem einfachen Fensterkontakt verhindern. Der erkennt das geöffnete Fenster und das Thermostat wird automatisch nach unten gedreht. Schließt sich das Fenster, fährt das Thermostat wieder nach oben.

Was sollte man beim Kauf eines WLAN-Thermostats beachten?

Im Prinzip müssen Sie sich vor dem Kauf eines WLAN-Thermostats eine wichtige Frage stellen: Reichen mir allein funkgesteuerte Thermostate? Oder möchte ich mein Haus oder meine Wohnung in Sachen Smart Home auch in anderen Bereichen ausrüsten, zum Beispiel mit intelligenten Alarmanlagen oder umfassenden Lichtsteuerungen?

Wenn Ihnen die schlaue Heizungsteuerung allein reicht, dann vergleichen Sie die Anbieter ganz klassisch nach Preis, Leistungsumfang, Steuerungsmöglichkeiten und natürlich auch Design.

Wenn Sie die große Lösung wollen, in der die smarte Heizung nur eine von vielen Komponenten ist, dann müssen Sie sich in das Thema tiefer einarbeiten. Funkstandards, unterschiedliche Kompatibilitäten, Sprachsteuerung, Zukunftssicherheit – das alles sind Aspekte, die Sie für Ihr zukünftiges Smart Home-System berücksichtigen sollten.

Wann rechnet sich ein WLAN-Thermostat?

Wann sich ein WLAN-Thermostat amortisiert hat, ist schwer zu sagen. Einige Hersteller sprechen von einer Energieersparnis von 30 Prozent, können das aber nicht näher belegen. Realistisch sind wohl – je nach Heizverhalten – zehn bis 15 Prozent.

Ihre Heizkosten sind von vielen Faktoren wie Energieträger, Art der Heizung, dem Gebäudezustand und eben eurem Heizverhalten abhängig. Nehmen Sie Ihre letzte Heizkostenabrechnung und ziehen Sie davon einfach die besagten zehn bis 15 Prozent ab. Die Summe, die dabei herauskommt, wäre Ihre wahrscheinliche jährliche Ersparnis durch ein smartes Thermostat.

Halten Sie die Investitionskosten dagegen. Da Sie für jeden Raum ein Thermostat brauchen und (in den meisten Fällen) auch die Steuereinheit kaufen müssen, rechnet sich die Anschaffung realistisch gesehen in den meisten Fällen erst nach ein paar Jahren. Dafür kaufen Sie gleichzeitig aber auch ein Mehr an Komfort.

Die Vorteile und die Nachteile

Die Anschaffung eines Smart Home-Thermostats hat einige Vorteile gegenüber den herkömmlichen Heizkörperthermostaten. Es gibt aber auch Nachteile:

Vorteile WLAN-Thermostat Nachteile WLAN-Thermostat
Erhöht den Komfort Relativ hohe Anschaffungskosten, dadurch lange Amortisation
Langfristig deutliche Energieersparnis Unübersichtliche Marktsituation: Viele Anbieter, viele Standards
Sinnvolle Features wie "Fenster offen"-Erkennung, Abwesenheitsregelung etc. Batterien müssen regelmäßig gewechselt werden
Vielfältige Vernetzungsmöglichkeiten mit anderen Smart Home-Anwendungen Manche Funktionen gibt es nur kostenpflichtig (In-App-Kauf)

Fazit: Lohnt sich der Kauf eines WLAN-Thermostats?

Sind funkgesteuerte Thermostate eine technische Bereicherung oder eher eine Spielerei? Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. Sicher erhöhen sie den Komfort, und im Rahmen einer Einbindung in ein umfassendes Smart Home-Konzept gehören intelligente Thermostate definitiv zu den sinnvollsten Anwendungen. Sie können auch ein erster Einstieg sein, um erst einmal auszuprobieren, wie sich so eine Smart Home-Anwendung anfühlt.

Nachteilig sind die noch recht hohen Kosten. Und wenn Sie sich für einen Anbieter entschieden haben, dann sind Sie auch an dessen technischen Standards gebunden. Mittelfristig wird sich der Gebrauch der schlauen Heizkörperregler aber sicher durchsetzen und die heutigen, per Hand bedienbaren Thermostate nach und nach ablösen.

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Quelle: wohnglueck.de; Stand 11.2021